Die Arbeit Wirklichkeiten beschäftigt sich mit einem kleinen Teil meiner Wirklichkeit, meiner Familie. In dieser Arbeit wurde vor allem die Unterschiedlichkeit einer Familie thematisiert. Auf relativ engen Raum leben oft ganz unterschiedliche Personen zusammen, trotz Gemeinsamkeiten wird da auch um die eigene Position gekämpft. Es prallen also ganz unterschiedliche Wirklichkeiten aufeinander und müssen miteinander auskommen. Familie ist aber auch ein wunderbarer Rahmen, um mit dieser unterschiedlichen Sichtweise umgehen zu lernen. Man wächst auf und muss sich nach und nach eine eigene Wirklichkeit suchen, kann sich aber in einem relativ vertrauten Rahmen orientieren oder entscheiden, was man auf keinen Fall übernehmen möchte. Dass es trotz oft so unterschiedlichen Wirklichkeitsbildern klappt, ist meiner Meinung nach eine große Leistung.
Einen kleinen Eindruck von dieser Vielseitigkeit geben die vergrößerten Fotoindexe. Ich bat meine Geschwister und Eltern je einen Film lang Aufnahmen von ihrem Alltag, ihrem Umfeld und ihrer Wirklichkeit zu machen. Die Bilder zeigen Schulweg, Arbeit, Freunde und Momente, die der Fotograf für wichtig hielt. Gleichzeitig sagen aber auch die Art und Weise, wie die Fotos gemacht wurden, viel über die einzelnen Personen aus. So wurden oft von einem Motiv mehrere Aufnahmen gemacht, oder man war auf dem Foto selbst zu sehen.
Die Poster wurden ergänzt durch Gespräche am Mittagstisch und Fotos, die die ganze Familie in de Küche als wichtigen Treff- und Austauschspunkt zeigen.