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Im Rahmen meines Blockpraktikums am Martin Behaim Gymnasium im Herbst 2003 habe ich mit Schülern von zwei fünften Klassen ein Zeichenprojekt begonnen. Jede Woche gab es ein Thema, das sie in verschiedenen Techniken in einem einfachen Heft umsetzen. Das ganze Projekt war freiwillig, manche Schüler zeichneten nur ab und zu, andere füllten mehrere Hefte. Die Idee dazu war entstanden, als ich am Anfang des Schuljahres gesehen hatte, mit wieviel Sorgfalt und Interesse die Schüler ihre Kunsthefte zeichnerisch gestalteten.







Die beiden Fotos sind im Trepenhaus des Labenwolfgynasiums Nürnberg aufgenommen. Unter dem Titel ausschneiden - einfügen bot ich gemeinsam mit einer Kommillitonin während unseres semesterbegleitenden Praktikums im WS 04/05 eine recht offene Projektarbeit an. Die Atmosphäre im Eingangsbereich erinnerte uns gleich beim ersten Besuch stark an das Müllersche Volksbad in München. Wir wollten mit dieser Zweideutigkeit spielen und sie noch steigern. Um unser Thema anzukündigen, installierten wir typische Gegenstände aus Bädern in dem türkis gefließten Treppenaufgang. Kombiniert mit dem typischen Chorgeruch sorgte dieser Eingriff für Irritation, Fragen und Diskussionen. Ohne lange Erklärungen war ganz anschaulich deutlich geworden, wie einfach man durch kleine Eingriffe oder Austauschen von Gegenständen eindeutig scheinende Wirklichkeit hinterfragen konnte.
Die Schüler selbst erarbeiteten während des Halbjahres ganz unterschiedliche Projekte. Verbindung war das Thema, die Gespräche über Künstler, hier vor allem zeitgenössische, und der regelmäßige Austausch über die eigenen Projekte. Als Ergebnis waren an der Abschlusspräsentation eine Modekollektion aus verschiedensten Materialien, eine Performance, die sich auf die Schulhaussituatin bezog, ein Entdeckungsspiel zu Europa und zwei Arbeiten zu sehen, in denen die Schüler teils fremde, teils vertraute Menschen dokumentarisch darzustellen versuchten.


Mara schneiderte sich eine Stimmungskollektion aus Erinnerungsbildern,
ein Feld im Oberteil ermöglichte es, verschiedene Stimmungen zum Ausdruck zu bringen


eine Szene aus der Generalprobe zum "eingebildeten Kranken",
eine Performance, die auf die Ähnlichkeit der Schule zu einem Krankenhaus anspielt